Intestinale Alkalische Phosphatase
Keine einzige Ernährungs-Theorie kann sich mit allen Aspekten unserer Individualität befassen, und nur ein Narr würde behaupten, dass Soja, rotes Fleisch, Getreide, Kokosöl oder irgendetwas anderes, allgemein gut oder schlecht für jeden ist.
So erscheinen zum Beispiel Menschen die Blutgruppe O sind, einen beträchtlichen Nutzen aus einer Ernährung mit Hormon-und Antibiotika-freiem Fleisch und Geflügel zu ziehen. Dafür gibt es einen sehr grundlegenden physiologischen Grund: Menschen mit Blutgruppe O haben die fast dreifache Menge eines Enzyms im Darm das „intestinale alkalische Phosphatase“ (IAP) genannt wird. [1. Dieses Enzym hat zwei sehr wichtige Funktionen im Körper. Erstens spaltet IAP das Cholesterin aus der Nahrung in kleinere Fragmente, die dann weiter verarbeitet werden können. Zweitens erhöht IAP die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung. Nun könnte man meinen, dies ist der neuste Stand, brandaktuelle Neuigkeiten seit dem enormen Interesse in diesen nutrigenomischen Zeiten. Jedoch wurden die ersten Beobachtungen vor über vier Jahrzehnten gemacht. [2]
Zusätzlich zu diesen beiden wichtigen Funktionen, hat IAP einen wichtigen Einfluss auf die Fähigkeit der Heilung des Verdauungstraktes. So sehen wir bei den meisten unserer Typ O Patienten (44% der Bevölkerung) eine deutliche Verbesserung ihrer IBS, Colitis und Morbus Crohn, wenn sie ihre Proteinaufnahme erhöhen und ihre Kohlenhydrate reduzieren. [3]
Blutgruppe B hat ebenso eine beachtliche Menge an IAP, aber Typ A hat sehr wenig davon. Das erklärt vermutlich, warum die meisten Studien, die sich mit der Verbindung zwischen Herzkrankheiten und Blutgruppe beschäftigt haben, eine signifikant höhere Quote von Problemen bei Menschen mit Blutgruppe A zeigen. Diese Menschen sollten wirklich einer mediterranen Ernährung folgen.
Nachträgliche Studien zeigten, dass Typ A nicht nur fast keine alkalische Phosphatase in ihrem Darm absondern, sondern dass auch das wenige, das sie absondern durch die Anwesenheit der eigenen A-Antigene inaktiviert wird. [4]
So haben wir hier eine der stärksten Anzeichen für den langfristigen Nutzen einer fettarmen Ernährung bei Typ A, sowohl im Hinblick auf die Anfälligkeit für Herz-Kreislauferkrankungen, und (obwohl hier nicht erwähnt) ihre zusätzliche Anfälligkeit für Krebs. Dem Typ A Ernährungsplan zu folgen mit seiner Betonung auf gesunde Fette, wenig tierisches Eiweiß und die Vermeidung von Lebensmitteln mit hohem Phenylalanin, ist die beste Methode, um die Effizienz der Verdauung bei Blutgruppe A zu maximieren, ihr Niveau der intestinalen Dysfunktion zu minimieren und ihre Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Peter D´Adamo