Fibromyalgie

Fibromyalgie als Krankheitsbild hat eine lange, wenn auch weitgehend unbekannte Geschichte. Fibromyalgie ist eine komplexe chronische Erkrankung, die mit Schmerzen im ganzen Körper und Müdigkeit einhergeht. Der Name Fibromyalgie kommt von „fibra“ (Fasern / Bindegewebe wie etwa Sehnen und Bänder), „my“(Muskel) und „algeo“ (Schmerz). Anders als die Arthritis verursacht die Fibromyalgie in den Gelenken selbst keine Schmerzen oder Schwellungen; vielmehr entstehen die Schmerzen hier im Bindegewebe um die Gelenke herum, in der haut und in Organen im gesamten Körper. Da Fibromyalgie kaum äußerlich sichtbare Symptome zeigt, wurde sie auch als das „unsichtbare Leiden“ tituliert.

Die Fibromyalgie-Schmerzen bestehen normalerweise aus einem diffusen Dauerschmerz oder einem brennenden Schmerz, der als von „Kopf bis Fuß“ reichend beschrieben wird, häufig begleitet von Muskelkrämpfen. Die Intensität der Schmerzen schwankt von Tag zu Tag, die schmerzhaften Stellen können wandern und die Stärke der Schmerzen kann in den am meisten beanspruchten Teilen des Körpers (z.B. Nacken, Schultern und Füße) zunehmen. Bei manchen Menschen können die Schmerzen so stark sein, dass sie ihre Arbeitsfähigkeit und ihr Alltagsleben beeinträchtigen, während bei anderen Menschen nur minimale Beschwerden auftreten. In ähnlicher Weise schwankt auch die mit der Fibromyalgie einhergehende Müdigkeit; sie reicht von leichter Abgeschlagenheit bis hin zu schwerer Erschöpfung, wie sie auch bei grippeartigen Erkrankungen auftritt.

Fibromyalgie ist keine Krankheit, die leicht zu diagnostizieren ist. Bei Verdacht auf Fibromyalgie werden 18 definierte Punkte untersucht, die sog. Tender Points. Auf jeden Kontrollpunkt wird ein Druck von etwa neun Pfund ausgeübt; der Kontrollpunkt gilt als positiv, wenn der Patient angibt, dass er druckschmerzhaft ist. Für eine positive Diagnose müssen elf der 18 Punkte druckschmerzhaft sein.

Auch wenn die Ursache von Fibromyalgie derzeit noch nicht bekannt ist, steht dennoch fest, dass es bei Fibromyalgie-Patienten zu einer Fehlfunktion des Schmerzwahrnehmungssystem kommt, wodurch sie außerordentlich sensitiv für Schmerzen sind.

In letzter Zeit wurde in der Forschung auch große Beachtung auf das neuroendokrinen System und der gestörten Funktion von neurochemischen Botenstoffen wie Calcitonin-Gen-assozierte Peptide, Noradrenalin, Endorphine, Dopamin, Histamin und GABA gerichtet. Auch eine Funktionsstörung der vom Hypothalamus, der Hirnanhangdrüse und der Nebennierenrinde produzierten Hormone wird diskutiert.

Manchmal ist die Krankheit erst nach einer Verletzung oder Krankheit, wie z.B. einer Rückenverletzung, Grippe oder Lyme-Krankheit aufgetreten. Allerdings gibt es keine konkreten Beweise, dass eine Krankheit oder eine Verletzung Fibromyalgie verursacht.

Auch kann es einen Zusammenhang zwischen Depressionen und Fibromyalgie geben. Depressionen können zu einer Veränderung in der Chemie des Gehirns führen und Stoffe freisetzen, die eine größere Sensibilität für Schmerz verursachen, was zu Fibromyalgie führen kann.

Einige Studien haben gezeigt, dass sowohl Stress wie auch eine schlechte körperliche Verfassung Faktoren für die Ursache von Fibromyalgie sein können. Es wird vermutet, dass in Zeiten von Stress die Symptome schlimmer werden, und dass die Schmerzen während weniger stressigen Zeiten nachlassen.

Einige Informationen in der medizinischen Literatur deuten darauf hin, dass eine Vermeidung von Weizen-Produkten das Befinden von an Fibromyalgie erkrankten Menschen verbessern kann. Einige Blutgruppen sind dafür bekannt, immunologische Probleme mit einem übermäßigen Verzehr von Weizen zu haben.

Quelle: Buch „Arthritis – Fight It with the Blood Type Diet“ von Peter D´Adamo